Das Weltuntergangsszenario Extremtemperaturen
Am Nord- und Südpol schmelzen die Eisberge. In der Schweiz tauen die Gletscher und in Russland der Permafrost. Der Meeresspiegel steigt und verschlingt wie das Ungeheuer von Loch Ness nach und nach bewohntes Land. Naturkatastrophen häufen sich. In Asien gibt es immer mehr Überschwemmungen. In Europa werden die Stürme immer heftiger und in Afrika kommt es zu extremen Dürren.
Die Temperatur steigt
Natürliche Prozesse, der Ausstoß giftiger Gase und Veränderungen in der Struktur der Sonne haben laut Weltklimarat die globale Temperatur in den letzten 100 Jahren um etwa 0,7 Grad ansteigen lassen. Eine fortschreitende Erderwärmung könnte viele Regionen der Erde unbewohnbar machen und zum Artensterben führen.
Kälte und Wärme können Leben zerstören
Ab etwa 60 Grad Celsius kann der Mensch nicht mehr überleben. 150 Grad Celsius gelten als Obergrenze für Leben überhaupt, weil bei dieser Temperatur die DNA-Strukturen zerbrechen. Die Grenze für kohlenstoffbasiertes Leben liegt bei etwa 300 Grad, weil dann auch die Kohlenstoffverbindungen zerbrechen.
Aber auch in umgekehrter Richtung ist Leben nicht unendlich denkbar. Ab minus 180 Grad Celsius verflüssigt sich sogar Sauerstoff. Sind Klimakatastrophen wie Überhitzung oder Eiszeit als Weltuntergangsszenarien also gar nicht so abwegig?
Der wissenschaftliche Hintergrund
Die wissenschaftlichen Meinungen über die globale Erwärmung gehen weit auseinander. Statt eines Weltuntergangsszenarios sehen viele Wissenschaftler in der aktuellen Erwärmung ein natürliches Phänomen, das es in der Erdgeschichte schon oft gegeben hat. Ursache ist die Variabilität der Erdbahn.
Durch magnetische Prozesse weicht die Erde immer wieder von ihrer Bahn ab und verändert damit auch ihre Nähe zur Sonne. Hinzu kommen Veränderungen in der Struktur der Sonne: Sie ist heute insgesamt heißer als zu Beginn der Menschheitsgeschichte.
Wechsel zwischen Warm- und Eiszeit
Deshalb folgte in der Erdgeschichte auf eine Eiszeit immer eine Warmzeit. Diese so genannten Interglaziale dauerten zwischen 10.000 und 400.000 Jahren und waren Klimaperioden mit stark erhöhten Temperaturen. Auch die heutige Epoche, das so genannte Holozän, ist eine Warmzeit, die seit etwa 12.000 Jahren andauert. Geowissenschaftler gehen davon aus, dass auf das Holozän wieder eine Eiszeit folgen wird.
Menschengemachter Klimawandel
Ein weitaus brisanterer Prozess ist der vom Menschen durch die Emission von Treibhausgasen verursachte Klimawandel. Dieser hat sich in den letzten Jahren beschleunigt und könnte zu Temperaturveränderungen führen, die weit über die natürliche Variabilität hinausgehen.
Auch diese Veränderungen werden bisher nur von einem Teil der Wissenschaft als Weltuntergangsszenario angesehen. Dennoch könnten sie Millionen von Menschenleben kosten – vor allem im globalen Süden. Zum Beispiel durch Naturkatastrophen und Ernteausfälle.
Wäre also ein Weltuntergangsszenario durch extreme Kälte denkbar?
Eher nicht. Von einem wirklichen Weltuntergang könnte auch in einer neuen Eiszeit nicht die Rede sein. Schließlich gab es auch in den vergangenen Eiszeiten Leben auf der Erde: Mammut, Höhlenbär, Rentier und Höhlenlöwe. Und auch der Mensch wäre sicherlich in der Lage, sich an veränderte Klimabedingungen anzupassen. Allerdings wäre mit einer deutlichen Dezimierung der Menschheit zu rechnen.
Wenn allerdings die Sonne verschwinden oder explodieren würde, wäre ein Weltuntergang durch tödliche Temperaturen durchaus denkbar.