Die Filmtechnik „Amerikanische Nacht“ macht den Tag zur Nacht
Als „amerikanische Nacht“ bezeichnet man eine Technik beim Film, mit der man Nachtszenen am Tag dreht. Um den Eindruck einer Nachtszene zu vermitteln, belichtet man den Film unter. Zusätzlich werden Blaufilter vor dem Objektiv der Kamera montiert, um das Lichtspektrum der Nacht zu simulieren.
„Enttarnen“ kann man amerikanische Nächte aber meist durch Schatten, die für echte Nachtszenen untypisch wären.
Früher hat man diese Technik vor allem eingesetzt, um Kosten zu sparen, die echte Dreharbeiten bei Nacht verursachen.
Amerikanische Nacht im modernen Film
Heute wird dieser Effekt von Filmemachern meist genutzt, um mit dem bewusst erzeugten künstlichen Look einer amerikanischen Nacht die filmische Wirkung zu einer Szene zu unterstützten.
Amerikanische Nächte werden heute meist digital erzeugt.
Wie sieht eine amerikanische Nacht aus?
- Gedämpfte Beleuchtung
- Bläulicher Farbton
- Kontrastreichere Schatten
- Leicht unscharfe oder weiche Bildqualität
Welche Filme nutzen die Technik der „amerikanischen Nacht“?
Lawrence von Arabien (1962)
Dieser Filmklassiker von David Lean nutzte die Technik ausgiebig für seine Wüstenszenen bei Nacht. Die weiten Landschaften wären nachts kaum zu beleuchten gewesen.
Mad Max: Fury Road (2015)
Der Film verwendete eine innovative Variante der Technik. Die Szenen wurden absichtlich überbelichtet und dann in der Postproduktion abgedunkelt und bläulich eingefärbt.
Jaws (Der weiße Hai) (1975)
In der berühmten Eröffnungsszene, in der das Mädchen im Wasser angegriffen wird, sind Sonnenlichtreflexionen auf dem Wasser zu sehen – ein typisches Merkmal von Day-for-Night-Aufnahmen.
Nope (2022)
Regisseur Jordan Peele und Kameramann Hoyte Van Hoytema entwickelten für diesen Film eine fortschrittliche Day-for-Night-Technik mit einer speziellen Zwei-Kamera-Anordnung.
Die Herr der Ringe Trilogie (2001-2003)
Auch diese Filme nutzten Day-for-Night-Techniken für einige ihrer Nachtszenen.
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