Was man über das Lachen wissen sollte: Lächeln ist der vielleicht wichtigste Gesichtsausdruck, den wir haben. Es kann einem zwar vergehen, aber lernen muss man es nicht, ebenso wenig wie das Lachen. Auch wenn er es noch nicht unmittelbar nach der Geburt kann, ist dem Menschen das Lachen und das Lächeln angeboren. Etwa in der vierten Lebenswoche lächelt das Baby zum erstenmal.
Lächeln ist ein Signal
In den allermeisten Fällen lächelt es seine Mutter an, die Betreuungsperson, die ihm am vertrautesten ist. Damit gibt es ihr ein Signal der Zufriedenheit und bindet sie gleichzeitig an sich: Niemand kann einem solchen Babylächeln widerstehen und das lächelnde Kind bekommt noch mehr Zuwendung. Nicht nur durch die vielseitige Gesichtsmuskulatur ist der Mensch das einzige Lebewesen, das lachen kann, das Abstraktionsvermögen ist die Voraussetzung für Witz und Humor.
Wandern unsere Mundwinkel nach oben, zeigen wir Freude, wandern sie nach unten, sind wir traurig. Begrüßen wir einen Artgenossen mit einem Lächeln, zeigen wir ihm damit sofort: Ich bin dein Freund. Lächeln ist ein Signal.
Im alltäglichen Umgang mit Menschen kann ein Lächeln eine Konfliktsituation entschärfen. Lachen scheint auch für die Dauerhaftigkeit von Beziehungen wichtig zu sein. Menschen, denen auch in Krisenzeiten der Humor nicht vergeht, die gemeinsam auch in schwierigen Situationen lachen können, erleben oft ein besonderes intensives Gefühl von Zusammengehörigkeit.
Falsche Töne, richtig eingesetzt
Bis zu 20 mal pro Tag lacht der Durchschnittseuropäer, Frauen öfter als Männer. Wenn man so richtig lauthals losprustet, strömt dabei die Luft in Stößen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h aus dem Mund. Aber nicht jedes Lachen muss Ausdruck von Freude oder Fröhlichkeit sein: Menschen lächeln aus Verlegenheit oder um Enttäuschung zu überspielen. Sie lachen aus Erleichterung oder Bosheit oder um unangenehmen Nachrichten die Spitze zu nehmen.
Über 15 verschiedene Arten des Lächelns haben Psychologen in der letzten Zeit identifiziert. Dabei können nicht nur Wissenschaftler unterscheiden, ob ein Lächeln echt ist und Zuneigung ausdrückt oder nicht.
Auch wird die Art des Lächelns nicht überall gleich empfunden. Während die Amerikaner schon von klein auf lernen, ihrer Umgebung in Form eines Lächelns die Zähne zu zeigen und diese Mimik gekonnt und häufig einsetzen und auch bei anderen als freundlich empfinden, wirkt ein solches breites Grinsen auf Mitteleuropäer übertrieben, künstlich und manchmal sogar unsympathisch.
Lachen kann Ihre Gesundheit fördern
Lachen ist eine ernsthafte Beschäftigung geworden. Auf der ganzen Welt versuchen Wissenschaftler so unterschiedlicher Fachrichtungen wie der Immunologe, der Sprachwissenschaft oder der Stressforschung zu ergründen, was passiert, wenn der Mensch lacht. Während des Lachens steigt der Puls auf bis zu 130 Schläge pro Minute an, das Gehirn bremst die Produktion der Stresshormone Adrenalin und Cortisol. Das bedeutet einerseits Entspannung, andererseits eine Verstärkung der Abwehrkräfte, denn die beiden Stresshormone attackieren normalerweise die körpereigenen Abwehrstoffe. Im Gegenzug werden zwei Botenstoffe (Serotonin und Dopamin) vermehrt ausgeschüttet, die für gute Stimmung sorgen. Zudem verbessert Lachen die Durchblutung der Haut, stärkt Herz und Kreislauf – wer lacht, wird also seltener krank.
Lachen macht auch Schmerzen erträglicher. Lachen als Therapie ist nicht bloß der Spleen einiger Mediziner. Clowns, die in Krankenhäusern ihre Vorstellungen liefern, werden vom medizinischen Personal immer lieber eingeladen. Zwar konnte eine therapeutische Wirkung der Lachnummern wissenschaftlich bisher nicht nachgewiesen werden, doch dass sie den eintönigen Alltag in den Krankenzimmern, besonders auf Kinderstationen, aufhellen und damit die Therapiebereitschaft kleiner wie großer Patienten erhöhen, ist nicht zu bestreiten.
Schenken Sie Ihren Mitmenschen immer wieder mal ein Lächeln – das versüßt das Leben.