Was ist ein Erlkönig?
Erlkönige sind Autos, die einige Monate oder sogar Jahre vor ihrer eigentlichen Markteinführung als Prototypen getestet werden. Der Begriff wurde von Journalisten eingeführt.
Fotojournalisten sind regelrecht auf der Jagd nach diesen neuen Fahrzeugen, weil sie die Bilder für viel Geld an Fachzeitschriften, die Boulevardpresse oder Internetportale verkaufen können. Sie bezeichnen sich selbst auch als „Erlkönigjäger“.
Das Interessante an diesen Autos ist, dass sie schon entworfen, getestet und wieder verändert werden, wenn die Autohersteller gerade ein neues Modell auf den Markt gebracht haben.
Prägnante Linien werden abgeklebt
Die Hersteller sehen es gar nicht gerne, wenn Bilder neuer Prototypen vorab veröffentlicht werden. Denn das schmälert den Absatz der aktuellen Modelle. Wenn ein Erlkönig zu sehen ist, werden markante Linien oder gar die ganze Karosserie abgeklebt.
Das ist ein Schutz, damit die Ideen, die in diese Fahrzeuge einfließen, nicht zu früh an die Öffentlichkeit gelangen und andere Hersteller das Aussehen und das Innenleben nicht „kopieren“ können.
Wie ist der Name „Erlkönig“ entstanden?
Der Name geht auf Goethes Ballade „Erlkönig“ zurück. Heinz-Ulrich Wieselmann und Werner Oswald, Journalisten der Fachzeitschrift „Auto, Motor und Sport“, prägten den Begriff. Der erste Prototyp, der als Erlkönig bezeichnet wurde, war der Mercedes-Benz 180.
So werden Erlkönige getestet
Erlkönige werden auch auf öffentlichen Straßen getestet. Dabei wird die Funktionstüchtigkeit der Instrumente im Innenraum und das Fahrverhalten bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten und auf verschiedenen Untergründen getestet.
Außerdem werden die Autos in Schocktests geprüft. Das heißt bei extremer Hitze und bei extremer Kälte. Die Hitzetests finden in der Mojave-Wüste in Arizona statt. Im schwedischen Arjeplog wird getestet, wie gut die Autos mit extremer Kälte zurechtkommen.
Der Erlkönig – ein Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohn in dem Arm,
Er faβt ihn sicher, er hält ihn warm.Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?
“Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron und Schweif?”
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.‘Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel ich mit dir
Manch bunte Blumen sind an dem Strand.
Meine Mutter hat manch gülden Gewand.’“Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht?”
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind.‘Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter solln dich warten schön;
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn,
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.’“Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort?”
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau;
Es scheinen die alten Weiden so grau.‘Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.’
“Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan!”Dem Vater grauset’s, er reitet geschwind,
Er hält in Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.
Hast Du schon mal einen Erlkönig gesehen? Hast Du herausgefunden, welches Auto es war? Schreib uns Deine Erfahrungen – direkt unter diesem Artikel, in den Kommentaren. Das funktioniert ganze ohne lästige Anmeldung und hilft anderen Betroffenen.