
Wie ist das Küssen entstanden?
Küssen ist eine der ersten Zuwendungen, die ein Mensch erfährt. Entwickelt hat sich die Lippenverbindung wahrscheinlich aus der in der Frühzeit bei Mensch und Tier üblichen Mund-zu-Mund Fütterung, auf diesem Weg konnte dem Nachwuchs die vorgekaute Nahrung verlustfrei gereicht werden. Im Laufe der Evolution ist daraus ein Zeichen von Verbundenheit und Liebe geworden.
Der Kuss auf den Mund galt als Eheversprechen
Bis Anfang des letzten Jahrhunderts galt der Kuss auf den Mund durchaus als Eheversprechen. Der Satz: „Sie dürfen die Braut jetzt küssen“, der den Gästen einer Hochzeit heutzutage eher kurios und folkloristisch vorkommt, hatte einmal einen durchaus wichtigen Stellenwert.
Dieser Kuss bedeutete den Einstieg in erlaubte Sexualität. Die Angst unaufgeklärter Jugendlicher, dass auf den Kuss direkt die Schwangerschaft folgen könne, ist in Deutschland wohl endgültig erst durch die Überzeugungsarbeit von Bravo und Dr. Sommer verschwunden.
Wangenküsse als Alltagsbrauch
Das öffentliche Aufeinandertreffen der Lippen als intimes Zeichen ist aber auch heute noch in vielen Kulturen nicht gern gesehen. Der kleine Bruder Wangenkuss scheint dagegen in bestimmten Ländern und Gesellschaftsschichten geradezu unverzichtbar geworden zu sein.
Dabei schwankt die Zahl der Küsse von Land zu Land. Während den Deutschen – einer links, einer rechts – zwei genügen, können es in Frankreich auch bis zu vier werden. Als gesellschaftliche Geste hat er auch bei Adel und High Society den früher gern gegebenen Handkuss eindeutig überholt.
Der erste Kuss & Kussvorbereitung
So hat sich der Kuss zu einer nonverbalen Sprache entwickelt, die je nach Region ganz unterschiedliche Bedeutungen hat. Dabei ist er, chemisch betrachtet, eher wenig verlockend. So werden unter den Partnern mit dem Speichel bis zu 10 Milligramm Wasser ausgetauscht, auch Bläscheninfektionen wie Herpes sind durch Lippenkontakt übertragbar.
Man mag viel vergessen im Leben, der erste Kuss außerhalb des mütterlich-familiären Kreises wird in das persönliche Gedächtnis eingebrannt wie kaum eine andere Erinnerung. Die Erfahrung, Geschmack und Geruch eines anderen Menschen aufzunehmen, überstrahlt fast alles andere – und selbst wenn das erste Mal nicht das hält, was man sich versprochen hat: kaum jemand stellt danach das Küssen für immer ein.
Gibt es eine optimale Kussvorbereitung?
Das ist sicher eine Frage der individuellen Ausgangslage, in der Regel kommt man aber mit gründlicher Mundhygiene auf gute Ergebnisse. Wer keine Zahnbürste zur Hand hat, kann sich problemlos mit Kaugummi behelfen. Aber nicht das Rausnehmen vergessen. Ob man beim Küssen dann lieber die Augen offen hat oder sie schließt, liegt eindeutig im individuellen Ermessen. Sicher ist jedenfalls die anregende Wirkung.
Das Herz arbeitet während eines Kusses – erwiesenermaßen auch bei langjährigen Partnern – deutlich schneller, der Puls kann auf flotte 150 Schläge pro Minute ansteigen. Die Gefäße erweitern sich, die Haut wird besser durchblutet. Da kann kein noch so aufwendiges Wellnessprogramm mithalten.
So ist der Kuss das Mittel, mit dem man ganz einfach zu zweit, ohne Rezept und Zusatzkosten, ein ganz persönliches Wohlfühl-Programm starten kann. Der Weg zu den Glückshormonen kann ganz einfach sein.
ich hatte noch gar keinen ersten kuss .😥.
#SADLIFE